Wandertrilogie Allgäu: Auf der Kurfürstenallee Marktoberdorf

Ihr Anblick ist für das Allgäu ziemlich ungewöhnlich. Schnurgerade verläuft sie auf einem Höhenzug entlang: Die Kurfürstenallee in Marktoberdorf. Sie zählt zu den schönsten in Deutschland und den bedeutenden Naturdenkmälern in Europa.

Von Tausenden umschwärmt - Ihr Duft zieht nicht nur Bienen in ihren Bann

Ihr Anblick ist für das Allgäu ziemlich ungewöhnlich. Schnurgerade verläuft sie auf einem Höhenzug entlang: Die Kurfürstenallee in Marktoberdorf. Sie zählt zu den schönsten in Deutschland und den bedeutenden Naturdenkmälern in Europa. 620 Winterlinden säumen die zwei Kilometer vom Fürstbischöflichen Schloss, der heutigen Bayerischen Musikakademie, bis zum Waldberg. "Als barocke Allee gedacht, ist sie ein Kunstwerk ihrer Zeit", meint Gudrun Dietz-Hofmann, die sich als Landschaftsarchitektin mit dem Denkmal befasst. "Der Anblick der dicken Stämme in dem kurzen Abstand hintereinander ist wirklich gigantisch." Tiefe Furchen ziehen sich in die über 240 Jahre alten Riesen, knorrig ragen ihre Äste in den Himmel, zum Teil mit Seilen zusammengehalten. Dazwischen werden junge Linden nachgepflanzt. Größte Verehrerinnen der Allee sind Bienen, denn mit bis zu 60.000 Blüten ist eine Winterlinde eine wichtige Nektarquelle. Außerdem sind hier fast 50 Käfer- und sechs geschützte Fledermausarten beheimatet.

 

Im Allgäu gibt es nichts zu begradigen

Die Allee ließ Kurfürst Clemens Wenzeslaus anlegen, der sich gerne in einer Sänfte auf dem einstigen Feldweg über die Wiesen tragen ließ. Künftig wollte er die fantastische Aussicht über die Allgäuer Alpen im kühlenden Schatten genießen. Für die Idee mussten Bauern das hügelige Gelände einebnen. 200 Meter hielten sie durch, dann streikten sie: Nicht nur, weil der Fürst sie noch nicht bezahlt hatte. Sie verteidigen das Allgäu als eine natürliche Schönheit. Der Reiz würde gerade darin bestehen, dass hinter jedem Hügel eine neue Aussicht warte. Damit überzeugten sie den Mann des Hochadels - und heute Wanderer. Die Hügelmeere, Flusstäler, Seen und steilen Bergriesen formen das einzigartige Bild der Region, das auf der Wandertrilogie Allgäu zu erleben ist. Das Weitwanderwegenetz führt auf 876 Kilometer und drei Routen durch die Landschaft und zu besonderen Plätzen, Helden und Naturphänomenen mit ihren einzigartigen Geschichten. Die erste Etappe auf der Wiesengänger Route führt von Marktoberdorf nach Kaufbeuren und mitten durch die Allee. Wer sich nicht auf einer Sänfte tragen, aber trotzdem verwöhnt werden will, ist bei den 65 Partnergastgebern der Wandertrilogie Allgäu bestens aufgehoben.

Blütezeit der Winterlinden: Juni

Führungen:   Wanderung auf Spuren der Wandertrilogie, 5.05.2018, 14-16 Uhr, Nähere Infos unter www.touristik-marktoberdorf.de

Kostenloses Info-Material mit Übersichtskarte, Gastgeberverzeichnis und Serviceheft gibt es bei Ferienregion Allgäu unter 08323 /8025931 oder info@allgaeu.de sowie unter www.wandertrilogie-allgaeu.de

Wandertrilogie Allgäu im Kompass Verlag

Der renommierte Kompass Verlag hat sich die Wandertrilogei Allgäu herausgebracht. Autor Michale Sänger ist auf allen 53 Etappen sowie Trilogie-Rundgänge der Orte gewandert. Entstanden ist ein 336seitiger Wanderführer mit Extra-Tourenkarte, in der 84 Touren beschrieben sind. Alle Touren sind auch als Download vorhanden. Übrigens beschreibt Sänger die 22. Etappe der Wasserläufer Route als eine seiner drei Lieblingsrouten, sie führt von Marktoberdorf nach Stötten am Auerberg.  Erhältlich ist der Wanderführer im Buchhandel.