Als Genusswanderer unterwegs auf der Wandertrilogie Allgäu

Ein Hudlar ist im Allgäu "ein sich sehr beeilender Mensch". Hier gibt es ihn selten. Hudeln gehört nicht zur Allgäuer Lebensart.

Ein Allgäuer nimmt sich Zeit, Lebenszeit. Wenn ihm etwas zu viel wird, geht er auf den Berg, hüpft in einen See, setzt sich auf eine Bank, schaut in die Weite - und genießt den Augenblick. Viele hätten genau diese Fähigkeit in unserem schnellen Zeitalter verloren, sagen Genussforscher. "Genuss ist für mich tatsächlich eine Lebensweise", meint Frank Übelhör vom Naturlandhaus Krone in Maierhöfen. Das Haus ist eine zertifizierte Partnerunterkunft des Weitwanderwegnetzes Wandertrilogie Allgäu. "Ich gehe raus und schaue auf die Berge, Täler und Seen. Das ist der erste Genuss, der zweite ist das Essen." Wandern und Essen ist entschleunigen, weiß der Koch als Mitglied von Slow Food Deutschland e.V. Das Allgäu macht es einem leicht, sich aus der Zeitschiene rauszunehmen. Wer einen Fuß vor den anderen setzt, verlangsamt automatisch die Zeit - und nimmt mit allen Sinnen wahr: Die schöne Bergsilhouette, den Duft von saftigen Wiesen, den Wind auf der Haut, das Zirpen der Vögel. Wandern heißt nicht nur, sich bei schweißtreibenden Touren auf hohe Gipfel zu verausgaben. Auch solche gibt es in der Region - für Wanderer, die sich sportlich herausfordern wollen. Die andere Seite des Allgäus zeigt die Wiesengänger Route der Wandertrilogie Allgäu. Sie führt durch Wiesen und Wälder und über sanfte Hügelmeere - und entlang schönster Genussmomente: landschaftlich, kulturell und auch kulinarisch.

Genuss für alle Sinne – Begegnungen mit Barock, Kneipp und Kraftorten

Die Wiesengänger Route ist Genusswanderern gewidmet. Sie ist eine von dreien auf dem 876 Kilometer langen Weitwanderwegenetz, das die unterschiedlichen Höhen und Landschaften der Region zeigt. Ein Wiesengänger läuft lieber längere Strecken als Höhenmeter zu zählen und hält inne, um Ausblicke wie die von Schloss Kronburg über die grüne, hügelige Landschaft bis zu den Allgäuer Alpen zu genießen. Er schätzt es, wenn er gemütlich einkehren kann und Zeit hat, Kunst- und Kulturschätze zu bewundern. Im Trilogieraum "Glückswege" gibt es davon viele. Bekannt ist vor allem die Basilika Ottobeuren, in der auch Pfarrer Sebastian Kneipp getauft wurde. Er ist übrigens der Held der Glückswege, da er den Raum mit seinem Wirken entscheidend prägte. Die Geschichten, die entlang des Weges erzählt werden, sind ein wichtiger Teil der Wandertrilogie. Besonders sind auch die Schichtquellen aus Kalktuffgestein unweit der Katzbruimühle zwischen Ottobeuren und Mindelheim. Die Mühle selbst ist ein toller Platz für eine Einkehr. In historischem Ambiete der einzigen erhaltenen, altdeutschen Getreidemühle Bayerns, isst man in der alten Müllerstube typische Allgäuer Gerichte.

Besondere Attraktionspunkte sind im kostenlosen Serviceheft gekennzeichnet, wie z.B. die Wallfahrtkirche Maria Steinbach bei Legau, ein echter Kunstgenuss und Kraftort. Im Schatten der Kirche sollte man unbedingt eine Mußepause einplanen.  Nicht weit davon: Die Illerschleife. Dort schweift der Blick in die wildromatische Landschaft. 100 Meter hoch ragen Wände aus Nagelfluhgestein über dem Fluss auf, ein einzigartiges Relikt aus der Entstehung der Allgäuer Alpen. In solchen Momenten vergisst man Zeit und Raum, sieht, wie klein man in der Weite der Natur ist.

Von Schlutzkrapfen,  Pfifferlingen und Käse

Ein kulinarischer Genuss und aus dem Allgäu nicht wegzudenken: Käse! In der Schaukäserei in Gospoldshofen bei Bad Wurzach wird gezeigt, wie aus frischer Heumilch besondere Sorten hergestellt werden. Am besten man verkostet diese gleich vor Ort oder packt sie für die Brotzeit in den Wanderrucksack. Der hat viel Platz, denn wer zwei oder mehrere Tagesetappen plant, kann sein Gepäck mit dem Allgäu Shuttle der Wandertrilogie Allgäu zur nächsten zertifizierten Partnerunterkunft bringen lassen. Im benachbarten Trilogieraum Heimatstätten zählt dazu das Haus von Frank Übelhör, das er in 7. Generation zusammen mit seiner Frau führt. Er kocht Wanderern nach der Tour aus regionalen, nachhaltigen Zutaten ein Gericht, das die Energiereserven wieder auffüllt. Zu seinen ausgezeichneten Allgäuer Schlutzkrapfen mit Bergkäse-Quark-Füllung, serviert er Wokgemüse regional interpretiert, selbst gesammelte Pfifferlinge und eine Kürbis-Creme Brulée. Er möchte die Gäste geschmacklich fordern, damit diese wieder bewusst genießen. Danach empfiehlt er als ehemaliger Leistungssportler, aktiv zu entspannen - im Pool, im Kneippbecken oder in der Kräutersauna. Und in den Schwebeliegen mit Blick in den idyllischen Garten träumt man sich neuen Genusswanderzielen entgegen. Wer die besondere Mischung aus Wandern, Geschichten und wohltuender Gastlichkeit erlebt hat, will sie immer wieder genießen.

Wanderangebote

Genussvolle Pauschalen hält die Wandertrilogie natürlich auch bereit. Schon für 445 € sind sieben Übernachtungen mit Frühstück, Gepäcktransfer, Kartenmaterial und einiges mehr erhältlich.

In Pfronten können die Füße genießen. 
Hier heißt es Wellness für die Füße, denn die vier Übernachtungen mit Frühstück beinhalten auch den Besuch bei "Gesunde Schuhe Nöß" mit Möglichkeit zu Absatzreperaturen, Näh- und Klebearbeiten, Fersenfutter erneuern und Weiten der Wanderschuhe.

Urlaubsplanung leicht gemacht: Kostenloses Kartenmaterial, Servicebuch und Gastgeberverzeichnis

Bei der Urlaubsplanung helfen die kostenlose Übersichtskarte sowie das umfangreiche 243seitge Servicebuch mit detaillierter Etappenbeschreibung, Höhenprofil, Berghütten und Bergbahnen, öffentlichem Nahverkehr und Gepäcktransport. Im zusätzlich erhältlichen Gastgeberverzeichnis sind auf 90 Seiten zertifizierte Unterkünfte und buchbare Pauschalen beschrieben. Dieses Infomaterial kann kostenfrei bestellt werden per Mail unter info@allgaeu.de  und telefonisch unter Tel. 08323/8025931.  Alle Infos auch auf  www.wandertrilogie-allgaeu.de