Allgäu GmbH und Hochschule Kempten stellen Studie „Mitarbeiterbindung in der Pflege“ vor

„Mitarbeiterbindung in der Pflege – Fokus Allgäu“, so lautet die Studie, welche die Allgäu GmbH an das Institut für Gesundheit und Generationen (IGG) der Hochschule Kempten in Auftrag gegeben hatte.

Dabei wurden online 272 Allgäuer Pflegekräfte befragt und Interviews mit Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen geführt. „Ziel der Studie war es, die Arbeitszufriedenheit von Allgäuer Pflegekräften und deren Bindung zum Arbeitgeber zu klären und Faktoren zu identifizieren, die darauf wirken“, erklärt Prof. Anneke Bühler vom Institut für Gesundheit und Generationen. Die Ergebnisse wurden nun von Vertreterinnen und Vertretern der Hochschule Kempten, der Allgäu GmbH sowie Leitungspersonal aus Allgäuer Kliniken und Pflegeeinrichtungen diskutiert. „Die Studie liefert uns wichtige Ansätze für künftige Projekte im Bereich der Pflege. Wir wollen das Allgäu als eine überaus lebenswerte und zukunftsfähige Region positionieren. Dazu gehört auch eine qualitativ hochwertige Pflege, die nur durch ein attraktives Arbeitsumfeld gesichert werden kann“, fasst Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH zusammen.

Gute Teamarbeit stärkt die Arbeitszufriedenheit und Bindung von Allgäuer Pflegekräften
Die Ergebnisse machen deutlich, dass es auch im Allgäuer Kontext Verbesserungsbedarf in der Pflege gibt: Weniger als die Hälfte der befragten Pflegekräfte war mit ihrer Arbeitssituation zufrieden, über die Hälfte konnte sich eine Arbeitszeitreduktion vorstellen. Der Wunsch nach Arbeitszeitreduktion lässt sich primär auf körperliche oder gesundheitliche Gründe zurückführen.

„Wir haben festgestellt, dass eine tolle Teamarbeit der Hauptgrund dafür ist, warum sich viele Pflegekräfte trotz ansonsten hoher Belastungen im Beruf mit ihrer Stelle verbunden fühlen“, erläutert Lisa Fischer von der Hochschule Kempten. Erhebliche Verbesserungspotentiale in der Pflege zeigen sich unter anderem beim Gehalt, bei den Arbeitszeiten und der Dienstplangestaltung sowie in der Zusammenarbeit mit Vorgesetzten auf höheren Hierarchieebenen. Einige der befragten Einrichtungen berichteten von ihren Anstrengungen in diesen Bereichen etwas für ihre Beschäftigten zu tun. Ein genereller Personalmangel verhindert aber beispielsweise die hohe Arbeitslast in der Pflege zu reduzieren.

Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass nur knapp jede fünfte befragte Pflegekraft eine durch die Pandemie gestiegene gesellschaftliche Wertschätzung der Pflege persönlich wahrgenommen hat. Die durch Corona geleisteten Zusatzzahlungen wurden hingegen von einer deutlichen Mehrheit als tatsächlich wertschätzend empfunden. „Auch wenn der Aspekt des Gehalts an erster Stelle steht, dürfen weitere Faktoren nicht außer Acht gelassen. Nur in Verbindung mit einer gesundheitsorientieren Dienstplangestaltung, einer guten Teamarbeit und einer klaren Kommunikation zwischen dem Team und den Vorgesetzten, kann die Mitarbeiterbindung in den jeweiligen Einrichtungen gefördert werden“, sagt Rudi Sorger, Projektleiter des Bereichs Fachkräftesicherung – Pflege der Allgäu GmbH. Im Workshop wurde diskutiert, welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden können, um die Arbeitssituation in der Pflege zu verbessern. Im gemeinsamen Verbund der Allgäuer Einrichtungen und in Kooperation mit der Allgäu GmbH sollen weitere Schritte folgen

Die Hintergründe und Ergebnisse der Studie finden sich unter www.standort.allgaeu.de/massnahmen-ziele