Lawinenkommission Bayern - Bestens überwacht im Allgäu

Passend zu den aktuellen Ereignissen, werden die Tätigkeiten der Lawinenkommission Bayern genauer erklärt.

Im Moment ist Balderschwang im Allgäu in aller Munde. Am 14.01.2019 wurde der Wellnessbereich im Hotel Hubertus von einer Lawine erfasst. Doch dank der professionellen Arbeit der Lawinenkommission kamen keine Personen oder Tiere zu schaden,. Balderschwang und das Hotel wurden früh gewarnt. Und so wurde der Spa-Bereich des  Balderschwanger Hotels schon am Vortag geschlossen. Im Allgäu sind zwölf örtliche Lawinenkommissionen im Einsatz. Die Männer und Frauen sind Bergwachtler, Skilehrer, Liftbetreiber und im Ehrenamt tätig. In Balderschwang ist Walter Kienle, 46, Obmann der Balderschwanger Lawinenkommission. Jeder in diesem Gremium beobachtet in seinem Gebiet die Lage. Fällt viel Schnee, setzt sich die Kommission zusammen. In Balderschwang geschah dies erstmals in diesem Winter vor etwa zwei Wochen. Dann werden in den Skigebieten und an steilen Hängen über den besiedelten Gebieten Schneeprofile erstellt. Daran erkennen die Fachleute die Zusammensetzung des Schnees, ob sich die einzelnen Schichten verbunden haben oder drohen abzurutschen.

Seit 1967 keine tödliche Lawinenunfälle in den überwachten Gebieten

Die Lawinenkommission ist ein Beratungsgremium für die Sicherheitsbehörde aus ortskundigen und bergerfahrenen Fachleuten. Sie beurteilen die Schneedecken- und Lawinensituation und leiten daraus, wenn nötig, Lawinensicherungsmaßnahmen, wie Sperrungen oder Evakuierungen ab. Die Mitglieder der Kommission sind ehrenamtlich tätig. In ganz Bayern gibt es 33 Lawinenkommissionen mit rund 350 dort tätigen Personen. Die Kommissionen können eine erfolgreiche Bilanz vorweisen, denn seit 1967 gab es keinen tödlichen Lawinenunfall im überwachten und freigegebenen Gebiet. So ist auch das Allgäu durch die Lawinenkommissionen bestens geschützt, denn deren Aufgaben sind:

  • das Erstellen der täglichen Lawinenlageberichte in den Wintermonaten
  • die Planung und Koordinierung der Meßnetze im Lawinenwarndienst
  • die Beratung von Lawinenkommissionen und Sicherheitsbehörden
  • das Führen des Lawinenkatasters für die Bayerischen Alpen
  • die Dokumentation von Schadens- und Unfall-Lawinen
  • das Erstellen von Gutachten zur Lawinengefährdung und zu den Möglichkeiten von Lawinensicherungsmaßnahmen
  • die Auswertung und Veröffentlichung von Wetter-, Schnee- und Lawinendaten
  • die Durchführung amtlicher Lawinenlehrgänge und Beobachterschulungen
  • die Vertretung des Lawinenwarndienstes Bayern in der „Internationalen Arbeitsgruppe der Europäischen Lawinenwarndienste"

Auch der Wintersportler selbst, kann auf sich achten. Die folgende Grafik zeigt die verschiedenen Gefahrenstufen der Lawinenzentrale Bayern. Die Lawinenkommission ist auch technisch auf dem neuesten Stand. So schauen eine Messstation für Schnee im Winter und eine Niederschlagsstation aus.