Gründerbühne Allgäu: Hocker aus Eierschalen, plastikfreie Gipfel und digitale Vernetzung

Den ersten Platz erreichten Martin Säckl und Raphael Vogler mit ihrem „Patron“, einer multifunktionalen Brotzeitbox. Die Vision hinter ihrer hochwertigen Box ist es, den Plastikmüll vor allem in den Bergen zu reduzieren. EGGO! 2.0 ist die Bezeichnung für innovative Sitzmöbel aus Eierschalen, entworfen und produziert von Sebastian Aumer und Moritz Sontheim. Mit ihrer nachhaltigen Idee erreichten sie Platz zwei und der dritte Platz ging an Bersabee. Dahinter stehen Stefan Grimm und Alexander Kostgeld welche ein Online-Tool zur Analyse und Optimierung von IT-Lösungen anbieten.

„Ein kurzweiliger Abend mit tollen Ideen der unterschiedlichsten Gründer: Von Eierschalen als Rohstoff bis hin zu digitalen Dienstleistungen. Wir haben mit unserer Gründerbühne im Allgäu mittlerweile eine richtige Gründer-Szene geschaffen, die jährlich wächst. Und diese wollen wir fördern, um das Allgäu als einen überaus attraktiven Arbeits- und Lebensraum zu gestalten“, meint Sabine Ritter von der Allgäu GmbH, die seit fünf Jahren für die Organisation der Gründerbühne verantwortlich ist.

Gut dotierte Gründerpreise für Patron, Eggo und Bersabee
Patron – die Brotzeitbox für plastikfreie Gipfel

Besonders groß war die Freude bei den Studierenden Martin Säckl und Raphael Vogler aus dem Oberallgäu, die sich mit ihrem Patron als Sieger durchgesetzt haben. Der Patron ist eine von ihnen entwickelte multifunktionale und adaptive Brotzeit-Box aus Edelstahl mit integriertem Schneidebrett, Messer und Fixierband. Das Fixierband wird um den Oberschenkel geschnallt, so dass man beide Hände frei hat, um in Ruhe seine Brotzeit am Berg zu genießen. Diesen Umschnallmechanismus haben die beiden Gründer selbst entwickelt und haben somit ein hochinnovatives Produkt geschaffen. Sie wollen mit ihrer Idee vor allem eines erreichen: Die Berggipfel plastikfrei zu halten. Und so heißt auch ihre Internetseite „Die letzte Plastiktüte“, www.thelastplasticbag.com . Zusätzlich arbeiten die beiden im Rahmen dieser Vision bereits an der Konzeption und Umsetzung weiterer nachhaltiger Lösungen für den Alltag, wie zum Beispiel im Bereich des plastikfreien Einkaufens. Um diese Ideen weiter voran zu treiben, werden ihnen die 6.000 Euro Preisgeld sicherlich helfen.

EGGO! 2.0 – Kleinmöbel aus Holz und Eierschalen, 100 % Allgäu, 100 % Natur
Auf Eierschalen sitzen, das ist EGGO! 2.0. Mit ihrer innovativen Idee erreichten Sebastian Aumer und Moritz Sontheim aus dem Westallgäu Platz zwei. Produktdesigner Aumer entwickelte seine Studie zum Produkt weiter: Auf der Allgäuer Gründerbühne präsentierten die Gründer nun die ersten Hocker, deren Füße aus Allgäuer Holz bestehen und die Sitzfläche zu 80 Prozent aus Eierschalen hergestellt wird. Für die Festigkeit sorgt ein natürliches Protein, das aus Milch gewonnen wird. Die Kleinmöbel sind zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Wie Aumer und Sontheim berichteten, entfallen jährlich Tausende von Tonnen des Rohstoffs, die nicht mehr weiter verarbeitet werden können und zu Abfall werden. Mit ihrem neuen Werkstoff nutzen sie somit Eierschalen als Ressource.

Bersabee – digital matchen und vernetzen
Stefan Grimm und Alexander Kostgeld aus Kempten sind die Geschäftsführer von Bersabee und Entwickler eines Online-Tools zur Analyse und Optimierung von IT-Lösungen. Sie wollen kleine und mittelständische Unternehmen wettbewerbsfähig halten und über den Digitalisierungsprozess einen Mehrwert für das Unternehmen schaffen. Ihr Tool analysiert Prozesse und sucht nach dem optimalen digitalen Dienstleister für den Kunden. So bringen sie Kunden und Entwickler zusammen.

Jessica Anders und Janine Scheiterbauer aus Kempten erreichten mit ihrem Videogame „Quick&Dirty” den vierten Platz und verpassten somit knapp das Siegerpodest. Sie präsentierten einen sehr interaktiven Pitch und konnten von den umfangreichen Netzwerkmöglichkeiten profitieren. Christian Schiebel und Johannes Weinert aus dem Oberallgäu stellten ihre Schafkopfbox in einem gut vorbereiteten Pitch vor, sorgten für Lockerheit und gute Unterhaltung im Publikum und nahmen den Titel als „Sieger der Herzen” mit nach Hause.

Allgäuer Gründerbühne – ein junges Format bewährt sich
Ob Jury oder Publikum – alle waren sich einig: Es war ein kurzweiliger Abend mit innovativen und vor allem verschiedenen Ideen. Auch einige Gründer der vergangenen Jahre waren dabei. Befragt danach, was man auf alle Fälle benötigt, fiel die Antwort bei allen gleich aus: Herzblut und Geduld. Und Geduld selbst bei finanziellen Verlusten, wie Matthias Haug von der Hofmilch Allgäu betonte. Sabine Ritter von der Allgäu GmbH betonte, dass das Investorennetzwerk auch in Zukunft weiter gestärkt werden solle. Ganz im Sinne der Gründeridee von Bersabee – matchen, gesucht und gefunden.

Die Jury und Sponsoren:
Michael Lucke (Geschäftsführer der Allgäuer Überlandwerke GmbH in Kempten), Marc Wenz (Gründer und Geschäftsführer der Iconic Brands GmbH in Sonthofen sowie Inhaber und Eigentümer von vier aktiven Kapitalgesellschaften), Mag jur. Susen Knaber (selbständige Rechtsanwältin mit Spezialisierung im Bereich Wirtschaftsrecht und Erbrecht) und Michael Hetzer (Geschäftsführer der mittelständischen Sensorherstellers Elobau aus Leutkirch). Die Sponsoren des mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Gründerpreises sind die Allgäuer Überlandwerke, elobau, Allgäu Outlet und Wirtschaftsjunioren Kaufbeuren/Ostallgäu.

Die Gründerbühne war eine Veranstaltung im Rahmen der Gründerwochen Allgäu, alle Veranstaltungstermine finden sich unter http://standort.allgaeu.de/gruenderwochen

Bild: Die diesjährigen Gewinner der Allgäuer Gründerbühne. (von links) Michael Hetzer, Susen Knabner, Martin Säckl, Raphael Vogler, Moritz Sontheim, Sebastian Aumer.

Pressekontakt:

Simone Zehnpfennig                                       Klaus Fischer

Allgäu GmbH                                                 Geschäftsführer

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