Fachkräftekongress Allgäu: New Work – zwischen Trend und Tradition.

Wie man Mitarbeiter hält und gewinnt. Allgäuer Unternehmer diskutieren den Wandel in der Arbeitskultur:Ein neues Selbstverständnis seitens Arbeitnehmer, die Digitalisierung und die Sicherung von Fachkräften stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. New Work ist der Inbegriff des Wandels in der Arbeitskultur.

Auch kleinere mittelständische Unternehmen werden von dieser Transformation nicht verschont und müssen beispielsweise flexible Arbeitsmodelle organisieren, um zeitliche und räumliche Freiräume für Mitarbeiter zu schaffen. Der von der Allgäu GmbH gemeinsam mit der IHK Schwaben initiierte Fachkräftekongress Allgäu in Kempten gab durch Beispiele aus der Praxis konkrete Impulse. 140 Teilnehmer nahmen Ideen für den eigenen Prozess von ganz unterschiedlichen Unternehmen auf, die den Wandel schon für sich erfolgreich gestaltet haben.

Wertschätzung der Mitarbeiter ist Maßgabe für den Wandel in der Arbeitskultur Der Wirtschaftsinformatiker Jan Schulze-Siebert ist Marketingexperte und Businessblogger. Kulturwandel in Unternehmen, New Work und Digital Leadership ist das Thema der Journalistin Inga Höltmann. Beide Referenten bestätigten als Impulsredner New Work als eine neue Arbeitskultur, die insbesondere durch zeitliche, räumliche und organisatorische Flexibilität Freiräume schafft. Drei Allgäuer Unternehmer berichteten von ihren individuellen Prozessen, welche heute zu einem flexiblen Arbeitsalltag mit hoher Wertschätzung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mündet. Markus Stoll, Geschäftsführer der Stoll Gruppe GmbH berichtete vom „Integrierten Miteinander“, in dem jeder Mitarbeiter seine Idee zur Firmenstrategie einbringen kann. Flexible Arbeitszeiten sind selbstverständlich. Als Familienunternehmen legt Peter Leo Dobler, Prokurist der Dobler GmbH & Co. KG, besonders Wert auf Regionalität. Dies erreicht ein Bauunternehmen durch besondere Wertschätzung gegenüber Kunden und Mitarbeitern: Aus eigenem Nachwuchs werden Führungspersönlichkeiten im mittlerweile 1050 Mitarbeiter zählenden Unternehmen. Auch für das Unternehmen Soziale Dienste Vinzenz von Paul gGmbH ist die Wertschätzung der Mitarbeiter die Maßgabe für den Wandel in der Arbeitskultur, in welcher  Selbstständigkeit, Freiraum und Entfaltung verankert sind.  Transparenz der Arbeitsprozesse und Strategie ist für alle Unternehmen selbstverständlich. Vinzenz von Paul gGmbH nutzt zur Teamentwicklung Arbeitstechniken aus der Industrie, wie Christina Pirker, Referentin Marketing und Kommunikation, berichtete.

New Work - individuelle Lösungen für jedes Unternehmen Die fünf Referenten aus verschiedenen Branchen verdeutlichten, dass letztlich jedes Unternehmen und jede Institution eine eigene Philosophie verfolgt. Flexible Arbeitszeiten oder Digitalisierung sind nur Werkzeuge des Wandels. In den Unternehmen muss es Räume für Experimente geben, um neue Formen von Arbeit zu testen. „Die wichtigste Voraussetzung ist eine neue Kultur, in der sich New Work entfalten kann. In der Fachkräfteansprache wollen wir New Work auch in Zukunft stärker als Standortvorteil kommunizieren und so gezielt Fachkräfte gewinnen und sichern", bekräftigt Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH. Gerhard Schlichtherle, Vorsitzender IHK-Regionalversammlung Kaufbeuren und Ostallgäu ergänzt: „Die Sorge um die benötigten Fachkräfte ist bei allen Branchen angekommen. Gleichzeitig verändert sich die Arbeitswelt immer stärker. Fachkräfte wechseln insbesondere für eine interessante Aufgabe und ein gutes Arbeitsumfeld. Dieses Ergebnis aus der aktuellen Umfrage zeigt uns Unternehmern auch die Stellschrauben im Wettbewerb um Fachkräfte auf“.