Markenführung und Marketing - Tirol informiert Allgäuer

Exkursion führt Allgäuer Touristiker, Bürgermeister, Landräte, Hoteliers und Verbände nach Serfaus Fiss Ladis

Markenführung, Direktvermarktung, Tourismusmanagement, Standortentwicklung, Mobilitätskonzepte und die Nutzung der Bergbahnen für Sommer- und Wintertourismus: Über all diese Themen tauschten sich Politiker und Verantwortliche der Tourismuswirtschaft aus dem Allgäu und dem Tirol im Oktober in Innsbruck aus. Die Exkursion diente der Information und Inspiration. 
Josef Margreiter, Geschäftsführer Lebensraum Tirol Holding GmbH, und Florian Phleps, Geschäftsführer Tirol Werbung GmbH, informierten über deren Markenführung.  Im Unterschied zum Allgäu, wo die Marke mit klar definierten Qualitätskriterien hinterlegt ist, fungiert die Marke Tirol als reine Herkunftsmarke. Am Beispiel der Milch-Vermarktung wurde der Unterschied ganz offensichtlich. Unter dem Label Tirol-Milch wird sowohl konventionell erzeugte als auch Heumilch vertrieben. Im Allgäu hingegen müssen Bauern und Milchverarbeiter Qualitätskriterien erfüllen, um die Marke Allgäu führen zu dürfen. Die reine Herkunft reicht hier nicht.
Überraschend hingegen war das Mobilitätskonzept Serfaus: Schon vor über 30 Jahren war man sich bewusst, den Individualverkehr steuern zu müssen um ein Verkehskollaps zu vermeiden. So wurde 1985 eine U-Bahn gebaut. Sie verbindet den Parkplatz im Osten von Serfaus mit der Talstation der Seilbahnen im Westen des Dorfes. Mit nur 1,2 km und immerhin vier Haltestellen ist sie eine der kürzesten U-Bahnen der Welt und hält erfolgreich den Verkehr aus dem Dorf. Im Sommer wird der Parkplatz übrigens umgebaut zu einem Eldorardo für  Mountain-Biker. Hatte Tirol lange Zeit Vorbildcharakter im Bereich Tourismus und Marke, konnten die Exkursionsteilnehmer vor Ort feststellten, dass das Allgäu aufgeholt hat. Wie Johanna Krauß von der Allgäu GmbH feststellte, sei das Allgäu durchaus auf Augenhöhe mit Tirol und das trotz einer vergleichweisen geringen Budgetausstattung.