Ehrgeiziges Ziel für die Energiezukunft Allgäu: CO²-Reduktion um 95 Prozent bis zum Jahr 2050

Auf der heutigen Pressekonferenz im Landratsamt Oberallgäu in Sonthofen stellten die verantwortlichen des Projektes Energiezukunft Allgäu die Energie- und CO²-Bilanz Allgäu vor. Mit dieser Bilanz knüpften sie an die bisherigen Projekte zur Energiezukunft Allgäu an: Die Allgäu GmbH hat gemeinsam mit eza! eine Energiebilanz basierend auf den Jahren 2011 bis 2016 für das gesamte bayerische Allgäu mit den Landkreisen Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu und Unterallgäu sowie den Städten Kaufbeuren, Kempten und Memmingen erstellt. Die Energiebilanz zeigt nun auf, wo die Potenziale der erneuerbaren Energien liegen. Ausgehend vom Basisjahr 2011 ist eine CO² Reduktion von 95 Prozent realistisch. So soll der Strom bis 2050 zu 100 Prozent, die Energie für Wärme und Verkehr zu 95 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Im Allgäu wird bereits heute Strom zu 52 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen, die Wärmerzeugung aus nicht-fossilen Energieträgern liegt bei gut 20 Prozent. Wie Anton Klotz, Landrat Oberallgäu und Aufsichtsratsvorsitzender der Allgäu GmbH betonte, wolle das Allgäu Vorreiter im Klimaschutz sein.

Energiezukunft Allgäu: Die Energiebilanz Allgäu
Bereits seit 2011 arbeitet das Allgäu über das Projekt Energiezukunft an der Umsetzung der Energiewende. Die Steuerungsgruppe Energiezukunft Allgäu begleitet laufende Projekte und reagiert auf neue Herausforderungen. Die Kampagne für Energieeffizienz in Unternehmen sorgte mit Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen, Beratungskampagnen und Hotline für Impulse und Einsparungen. Der Wettbewerb Energiezukunft Allgäu wurde bereits zweimal durchgeführt und honorierte das Engagement von Initiativen und Unternehmen. Die Energiebilanz Allgäu der vergangenen Jahre liefert verlässliche Zahlen für Prognosen. „Die Datenerhebung von 2011 bis 2016 zeigt, dass es dem Allgäu gelungen ist, den Anteil an erneuerbarer Energien zu erhöhen. Im Bereich Strom liegt er im Jahr 2017 bei rund 52 Prozent, im Bereich Wärmebereitstellung liegt das Allgäu bei gut 20 Prozent“, berichtet Martin Sambale, Geschäftsführer von eza! „Damit liegen wir weit über dem Bundesdurchschnitt, wo die Anteile bei 36 und 13 Prozent liegen“, zitiert Sambale die Zahlen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Gemeinsame Ziele für ein CO²neutrales Allgäu
In der letzten Sitzung des Aufsichtsrats der Allgäu GmbH wurde nun ein Leitbild beschlossen. Es dokumentiert die gemeinsame Verantwortung des Allgäus für die Energiewende und den weltweiten Klimaschutz. Auch werden die Chancen einer progressiven Entwicklung des Allgäus als Vorreiter bei Klimaschutz und Energiewende gesehen. Neben der fast vollständigen Einsparung von CO² im Jahr 2050 wird auch die Wertschöpfung in der Region gehalten: Im Jahr 2011 wurden 1,7 Milliarden Euro für fossile Energien ausgegeben, im Jahr 2050 sollen es nur noch 450 Millionen Euro sein.


Leitbild für das Allgäu im Wortlaut
Eine intakte Natur und Grundlagen für ein gesundes Leben – das Allgäu will seine Werte erhalten und engagiert sich deshalb auch für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Mit diesem Leitbild soll dokumentiert werden, dass die Region gemeinsam an diesem Ziel arbeitet. Die Landkreise Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu und Unterallgäu sowie die kreisfreien Städte Kaufbeuren, Kempten und Memmingen unterstützen das Leitbild und leisten ihren Beitrag zur Umsetzung
Das Allgäu will Vorreiter im Klimaschutz sein und arbeitet deshalb auch engagiert mit um das Pariser Klimaschutzabkommen mit Leben zu erfüllen. Das Allgäu strebt, ausgehend von der CO2-Bilanz 2011 bis 2050 eine Reduktion der CO2-Emissionen um 95% an.
Um diese Ziele zu erreichen müssen erneuerbare Energien ausgebaut und die Energieeffizienz gesteigert werden. Das Allgäu ist sich dessen bewusst und plant bis 2050 im Bereich des Stroms einen Ausbau auf 100% des Verbrauchs. Für Wärme und Verkehr ist ein Ausbau auf einen Anteil an erneuerbaren Energien von rund 95% geplant. Dabei sollen auch stets die Versorgungssicherheit und die Bezahlbarkeit gewährleistet bleiben.
Die Fortschritte bei der Zielerreichung sollen regelmäßig mit einer gemeinsamen Energiebilanz überprüft werden. Mit gemeinsamen Projekten wollen die Landkreise und Städte und die Allgäu GmbH den Prozess dauerhaft unterstützen.