Kommissar Kluftinger spürt Udo nach: Allgäu Krimi Affenhitze spielt in Pforzen

Allgäu Krimi Affenhitze greift Wissenschaft auf. Die Wanderung von Pforzen bis Irsee führt zu den Tatorten.

Die Aufregung und Medienrummel war immens für das kleine Dörfchen Pforzen, als sie Udo ausgrub. Sie, das ist Prof. Dr. Madeleine Böhme von der Universität Tübingen und „Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment“. Als sich die Forscherin sicher war, war auch klar: Udo, der Sensationsfund, ist ein Allgäuer: „Das ist eine Sternstunde der Paläoanthropologie. Dass sich der Prozess des aufrechten Gangs in Europa vollzog, erschüttert die Grundfeste der Paläoanthropologie.“ Sie nannte ihn Udo, weil er am 70. Geburtstag von Udo Lindenberg gefunden wurde. Über Nacht wurde Pforzen berühmt und das Schweizer Fernsehen titelte am 08.11.2019 „Vielleicht sind wir alle Allgäuer“. Eine Wanderausstellung, ein Wanderweg und ein Krimi befassen sich mit dem Sensationsfund. Ideal also für alle, die Wissenschaft, Krimi und Wandern kombinieren möchten.

Affenhitze, neuer Allgäu Krimi spürt unserer Herkunft nach
Das Autorenduo Michael Kobr und Volker Klüpfel  lassen in ihrem neuen Krimi „Affenhitze“ den Allgäuer Kommissar Kluftinger rund um den Fundort von Udo, oder wie er eigentlich heißt, Danuvius guggenmosi, ermitteln: „Als ich zum ersten Mal gehört hab, dass ein Aff`das Allgäu noch berühmter machen wird, als es eh schon ist, hab ich mir gedacht: Welcher?“ , fragt sich Kluftinger. Er wird gerufen, da neben den Knochen von Udo die Leiche seines Entdeckers liegt. Die Autoren haben sich intensiv mit der Grabung, der Paläntologie und der Bedeutung des Fundes für die Menschheitsgeschichte auseinandergesetzt und nehmen diese gut recherchierten Fakten mit hinein ins Buch. Eine gute Abrundung zur Wanderung rund um den Fundort.

Zelte in der Tongrube. Gebäck in Knochenform.
Ein 15 Kilometer langer Wanderweg ab Pforzen führt rund um den Fundort Hammerschmiede. Die Grube darf nicht betreten werden, aber je nach Grabungsstand sind dort die Zelte der Wissenschaftler zu sehen. Der Weg führt oberhalb der Grabungsstätte durch Wald, über Bäche und Lichtungen und ist über den Wegweiser Nr 17 gut beschildert. Auf halber Wegstrecke erreicht man Kloster Irsee, welches absolut sehenswert ist. Die dazugehörige Kloster-Brauerei lädt zur Einkehr. Und wer eine Ahnung von Udos Knochen haben will, sollte unbedingt zur Bäckerei Koneberg in Irsee: Hier gibt es den Oberschenkel von Udo - als ein Laugengebäck. Legendär sind übrigens auch die Nussecken dieser Traditionsbäckerei. Der Rundweg ist Teil des Weitwanderweges Wandertrilogie Allgäu.

Sensation Evolution – die Wanderausstellung, ergänzt durch eine virtuelle.
„Die Grabungen in der Hammerschmiede“ lautet die Wanderausstellung. Hier erfährt man unter anderem, dass Udo ein Meter groß war und 30 Kilogramm wog – der Durchschnittsmann heute ist 85 kg schwer bei einer Länge von 1,80 m. Zu sehen ist die Wander-Ausstellung derzeit noch bis zum 11. September in Immenstadt, im Museum Hofmühle. Im Anschluss geht die Ausstellung ab dem 14.09. bis 06.10.2022 nach Unterthingau und dann ab dem 20.10. bis 25.11.2022 nach Türkheim. Nach der darauffolgenden Winterpause geht es Anfang Januar 2023 weiter.

Den dazugehörigen Flyer, die virtuelle Ausstellung und weitere Infos rund um den Sensationsfund findet sich unter www.udo.pforzen.de

Übernachtung: Krimi-Fans werden sich im Hotel Tanneck  in Fischen wohlfühlen. Familie Fischer-Schwegler hat Kluftinger-Suiten eingerichtet. Lese-Tipp: Neben Affenhitze das Buch Himmelhorn, denn in diesem Fall muss Kommissar Kluftinger hoch hinauf auf die Allgäuer Gipfel. Weitere Übernachtungstipps unter allgaeu.de