Das Berggasthaus Rohrmoos: ein Leben in wildromantischer Natur, aber stets für Gäste offen

Winter 2021: Das Rohrmoos: Ein Ort, an dem man Runterkommen kann vom Alltag. Das macht die wildromantische, unberührte Natur und der einsame Ort. Dieser besteht nur aus zwei bewirtschafteten Ställen, ein paar Forsthäusern und dem Berggasthaus. Über den kleinen Weiler wurde zum ersten Mal 1361 geschrieben. Hier oben lebt es sich als ob die Zeit stehengeblieben wäre: Es gibt keinen Handy- oder Internet-Empfang. Außerdem steht hier die älteste urkundlich erwähnte Holzkapelle Süddeutschlands: die St.-Anna-Kapelle.

500 Jahre alt, kein Handy-Empfang, kein Internet
Nur über eine mautpflichtige Privatstraße erreichbar, inmitten eines wunderschönes Naturschutzgebiet steht das über 500 Jahre alte Berggasthaus Rohrmoos. Erbaut in Allgäuer Holzbauweise, inmitten von Natur, ist es wirklich Wellness für die Seele ist. „Das Haus atmet Geschichte. Die Holzbalken knarzen und säuseln so angenehm und man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt. Die Zimmer in dem historischen Berggasthaus sind einfach ausgestattet. Es sind insgesamt zehn Gästezimmer, die rustikal und authentisch eingerichtet sind. Das macht die Atmosphäre auch so familiär bei uns“, schwärmt Friedrichs. „Ich achte zudem sehr darauf, dass alle Mitarbeiter nett sind, denn ich sehe das Berggasthaus als Familienbetrieb. Wir im Team sind eine kleine Familie. Zusammen mit den Gästen sind wir eine große Familie, das ist auch Romantik pur. Du hast Zeit zum Essen, zum Sitzen. Es kommt öfter vor, dass Gäste zwei bis drei Stunden nach dem Essen noch sitzen. Junge Familien sitzen zum Beispiel am Tisch ohne Handy und spielen mit den Kindern. Am Ende kommen wir oft auf vier bis fünf Stunden Aufenthaltsdauer. Und ganz ehrlich: keiner erntet hier böse Blicke von mir“, erzählt Friedrichs und strahlt. „Die hohe Verweildauer ist für mich mit das größte Kompliment“, sagt sie.

Prominente, aber auch Maler ließen uns lassen sich in der Idylle inspirieren
Das Berggasthaus Rohrmoos bietet noch so einige Highlights. Beispielsweise hat der Illustrator Franz Josef Tripp aus Tiefenbach sich mit einer netten Zeichnung vom Räuber Hotzenplotz verewigt. Die Kindergeschichten von Ottfried Preußler sind auch heute noch bei Familien sehr beliebt. Die Illustrationen in den Büchern sind oft von der Tiefenbacher und Rohrmooser Gegend inspiriert. Die Idylle lockt auch viel Prominenz in den Berggasthof Rohrmoos. Mira Friedrichs erzählt: „Hier hat zum Beispiel der deutsche Eiskunstläufer Norbert Schramm seine Hochzeit gefeiert und der Schauspieler Karl-Heinz Böhm hat hier zwei bis drei Mal im Jahr übernachtet. Auch die Eltern von Felix Neureuther, Rosi Mittermaier und Christian Neureuther sowie weitere Skirennfahrer kommen gerne hierher.“

Ein Kampf, der Respekt siegt
Vor rund sieben Jahren ist Mira Friedrichs Mann an Krebs verstorben. „Zwei Jahre haben wir gemeinsam gegen den Krebs letztlich vergeblich gekämpft. Unsere Söhne Leon und Patrick waren stark eingebunden“, sagt Friedichs. Viele Menschen dachten, dass mit dem Tod des Mannes auch die 60 Jahre lange Pächter-Ära Friedrichs im Berggasthaus Rohrmoos zu Ende ging. „Doch das Gegenteil war der Fall. Die Einheimischen kamen selber zum Essen, schickten ihre Gäste zu uns. Das machte mich glücklich und auch heute noch ist der Kontakt ins Dorf sehr gut“, sagt sie. „Wenn dich der Allgäuer einmal ins Herz schließt, dann bist du drin“, erzählt sie und lacht.

Übernachten in einem über 500 Jahre alten, historischen Berggasthaus, kann man im Rohrmoos immer noch. In jedem der zehn Zimmer erwartet die Gäste urig, rustikal authentischer Charme. Jedes Zimmer ist anders. Teils mit alten Bauernmöbeln und Holzvertäfelungen eingerichtet, sind die Zimmer einfach, ohne viel Luxus eingerichtet - ein eigenes Bad hat jedes Zimmer aber allemal. Die Gästezimmer haben zum Teil Bergblick auf das Nebelhorn, zum Teil auf die Gottesackerwände. Ganz ohne Internet und Handy, hier entschleunigt man von ganz allein. Wem es lieber nach Gesellschaft ist, geht einfach runter auf die Sonnenterrasse oder die Gute Stube. Dort ist immer etwas los.