20 Jahre Allgäu Initiativ GbR: eine Erfolgsgeschichte der Zusammenarbeit aus dem Allgäu

Der Kaisersaal des Klosters Ottobeuren bot den gebührenden Rahmen: Einst erbaut, um den höchsten Herrschaften des Reiches einen würdevollen Raum für Empfänge zu bieten, empfing heute der Aufsichtsratsvorsitzende der Allgäu GmbH Hans-Joachim Weirather, Landrat Unterallgäu, rund 200 Gäste.

Sie alle waren gekommen, um auf 20 Jahre Gründung der Allgäu Initiative GbR  und damit der engen Zusammenarbeit im Allgäu zurück zu blicken. Selbst der bayerische Heimatminister Dr. Markus Söder ließ es sich nicht nehmen, dieser starken Verbindung zum runden Jubiläum zu gratulieren.

Im November 1995 haben Vertreter aus Politik und Wirtschaft die „Allgäuer Erklärung“ unterzeichnet und die damalige Allgäu Initiative GbR gegründet. Damit wurde der Grundstein für eine intensive Zusammenarbeit der vier Allgäuer Landkreise und drei kreisfreien Städte sowie des württembergischen Allgäus gelegt. „In den letzten 20 Jahren ist bei Politik, Verwaltung und Wirtschaft im Allgäu die Erkenntnis, gemeinsam mehr erreichen zu können, immer stärker gewachsen.  Dies ist der Verdienst der Allgäu Intitiav Konferenz“, wusste auch Dr. Andreas Kopton, Präsident der IHK-Schwaben in seinem Grußwort zu würdigen.

Hochschule und High-Tech-Offensive, Allgäu Airport und Konferenz

Die Allgäu Initiativ Konferenz setzt sich für die Stärkung der Region ein. So gelang es ihr, den Ausbau der Hochschule für Angewandte Wissenschaft sowie deren Vernetzung mit der Wirtschaft voranzutreiben. Weiter setzte sie sich für das Energie- und Umweltzentrum Allgäu über die Milchwirtschaftliche Untersuchungs- und Versuchsanstalt in Kempten bis zum Allgäu Airport ein, um nur einige Beispiele zu nennen. In der Allgäu Konferenz 2008 wurde der künftige Kurs bestimmt: Das Allgäu positioniert sich als eigenständige Region zwischen den Metropolregionen München, Stuttgart und Zürich. Sehr erfolgreich war die Allgäu Initiative GbR bereits bei den Forderungen nach dem Ausbau der A7, der A96 und der B19. Nun steht bei der Bahn die Elektrifizierung der Strecke München-Lindau auf der Prioritätenliste, gemeinsam mit dem Ausbau der B12.

Die Marke Allgäu – eine Erfolgsgeschichte

Unter der gemeinsamen Regionenmarke Allgäu findet heute eine enge Zusammenarbeit in Tourismus- und Standortentwicklung und dem Marketing statt.  Nur durch diese intensive Zusammenarbeit über die Landkreis- und Städtegrenzen hinweg konnten erfolgreiche Strategien entwickelt, wichtige Projekte und Produkte umgesetzt werden. So wurde beispielweise die Wandertrilogie Allgäu und die Radrunde Allgäu aufgebaut. Die beiden Tourismusprodukte vereinen die Werte der Marke Allgäu und sind überall im Allgäu sichtbar. Über das entsprechende Marketing werden diese Werte und Urlaubsformen in ganz Deutschland erfolgreich beworben.

Die Marke Allgäu wurde von der Herkunfts-zur Qualitätsmarke entwickelt. Sie ist überall sichtbar: als Würfel auf Ortseingängen, auf Briefpapier öffentlicher  Institutionen. Partner aus der Industrie und dem Lebensmittelbereich führen die Marke und werben in ganz Deutschland für das Allgäu, damit für die Werte und erzeugen mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad.

Die Zahlen des bayerischen Statistikamtes belegen, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist: Das Allgäu gehört zu den fünf beliebtesten Urlaubsregionen in Deutschland.

Studie ermittelt Bekanntheitsgrad  Marke Allgäu

Um die Marken-Wahrnehmung im Allgäu zu überprüfen, hat die Allgäu GmbH eine Studie in Auftrag gegeben. Das Mittelstandsinstitut an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten befragte 1.200 Bürgerinnen und Bürger aus dem Allgäu nach der Bekanntheit der Marke.

Die Studie ergab, dass die große Mehrheit der Allgäuer der Marke Allgäu auch das richtige Logo zuordnen kann. Dieser Wert war übrigens  im baden-württembergischen Allgäu am höchsten. Hier wird also die Marke intensiver wahrgenommen, als im bayerischen Allgäu.  „Bald die Hälfte aller Befragten bestätigen, dass die Marke in den letzten Jahren deutlich stärker wahrnehmbar ist. Und sie erkennen auch die Bedeutung der Marke für die Vermarktung der Region und regionaler Produkte, denn beides falle mit der Marke leichter“, freut sich Markenmanager Christian Gabler, Allgäu GmbH, über das Ergebnis.

Die Studie ermittelte auch, dass  90% der Befragten stolz darauf sind, Allgäuer zu sein. Und das gilt nicht nur für die gebürtigen Allgäuer: 30% der Befragten sind Zugezogene und selbst 65% von denjenigen, die noch weniger als 10 Jahre im Allgäu leben, sind bereits stolz Allgäuer zu sein. Und auch hier sind es die Menschen aus dem baden-württembergischen Allgäu, die noch ein bisschen stolzer sind Allgäuer zu sein, als jene im bayerischen Teil des Allgäus. „Starke Marken erkennt man daran, dass man sie erkennt. Die Marke Allgäu ist bekannt, nicht nur im Allgäu, wie die Studie beweist. Bereits vor drei Jahren wurde die Marke zur Superbrand ausgezeichnet. Damit gelang es der Marke Allgäu als einzige Regionenmarke in die Riege der internationalen, großen Marken aufzusteigen“, bestätigte Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH.

Ziele der Allgäu Initiative GbR: Im Wettbewerb der Regionen bestehen

Auch nach 20 Jahren sind noch nicht alle Forderungen, die Politiker und Verantwortliche aus Handwerk, Industrie und Tourismus stellen, erfüllt. So gilt es weiterhin gemeinsam Prioritäten gegenüber München und Berlin zu setzen. Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Joachim Weirather verwies auf die ständigen Herausforderungen, gerade in Bezug auf die Versorgung und Integration der Flüchtlinge, aber auch auf die demografische Entwicklung im Allgäu. Das ändere aber nichts an dem eigentlichen Auftrag der Allgäu GmbH, die 2011 aus der Allgäu Initiativ GbR und der Allgäu Marketing GmbH hervorging. „Wir müssen als Gesellschaft für Standort und Tourismus weiter mit Ehrgeiz an unserer gemeinsamen Sache arbeiten, denn nur ein wirtschaftlich starkes Allgäu ist in der Lage, im Wettbewerb der Regionen zu bestehen“, betont Weirather. Grundlage aber sei der Gedanke einer nachhaltigen Entwicklung, die dauerhaft unsere Ressourcen bewahrt.