Auftanken von der Wurzel bis in die Wipfel

Der Herbstsonne entgegen in den Allgäuer Alpen

Es geht sanft bergan auf dem Pfad, die Herbstsonne taucht die Alpweiden in goldenes Licht, regenbogenfarbene Tropfen rutschen von den kleinen Spinnwebfäden in die duftende Erde, ein mächtiger Baumstamm thront ehrwürdig auf dem Grund. Es ist eine Bergulme mit ganzen sechs Metern Umfang, die bereits ihr Herbstkleid angezogen hat. Ein Prachtexemplar. Ihr begegnet man bei Steibis auf der Himmelstürmer Route der Wandertrilogie Allgäu, ebenso wie der 1500 Jahre alten Eibe bei Balderschwang, wohl dem ältesten Baum Deutschlands. Sie sind die stillen Helden einer einzigartigen Landschaft, der das Glück beschieden ist, ein Sinnbild ihrer Selbst zu sein. Das Weitwanderwegenetz durchzieht sie vom Tal bis zu den Gipfeln auf 876 Kilometern. Die Wandertrilogie übersetzt sozusagen die Sprache des Allgäus, macht das erlebbar, was sonst im Verborgenen geblieben wäre und sie verbindet die unterschiedlichen Höhenlagen und Landschaftsbilder, deren faszinierenden Geschichten und Helden miteinander.

Im Nachklang des Sommers die Schätze der Natur heben

Die Bergweiden sind abgegrast, die Kühe meist zurück im Tal und es ist ruhig geworden. Der Herbst kommt stufenweise hinunter. Wenn der Tag anbricht, ist die Luft wie frisch gewaschen. Wie durch ein Fernglas sieht man jeden noch so kleinen Felsvorsprung an den Steilwänden und die Sicht über die vielen hundert Gipfel des Alpenhauptkammes ist atemberaubend. „Wenn ich jetzt wandere, dann gehe ich mit leichtem Gepäck, esse Beeren hier und da und nehme das Wasser aus dem klaren Bach“, meint Adelheid Lingg, eine Allgäuer Naturführerin und Kräuterexpertin, „Herbst ist die Fülle, der Erntedank für den schönen Sommer und die Zeit, sich auf das Wesentliche zu besinnen.“ Von Melancholie keine Spur. Jeder Atemzug bringt einen mehr zurück zu den eigenen Wurzeln und macht einen offen für die besonderen Augenblicke. Adelheid Lingg nutzt die goldene Zeit in den Allgäuer Bergen, damit sie leichten Schrittes in den Winter gehen kann. Die mittleren Höhenlagen der Wasserläufer Route findet sie jetzt besonders nährend – für alle Sinne. Im warmen Föhnwind reichen sich die Kurztagspflanzen wie die Schlüssel- und Trollblume noch einmal die Hand, im Unterholz raschelt es, im Abendlicht ist die Silhouette des Hirsches mit seinem mächtigen Geweih zu erkennen. Eine Rast oder Nacht auf einer der vielen gemütlichen Alpen, wie die Hütten im Allgäu heißen, nährt Leib und Seele. Über 500 Sennalpen gibt es im Nationalpark Nagelfluhkette am nördlichen Alpenrand mit fast 1400 Metern Höhenunterschied. Er gehört mit seiner artenreichen Fauna und Flora zum Trilogieraum „Alpgärten“ der Wandertrilogie Allgäu. Mit den Schätzen, die die Berggärten liefern, wird aus dem Landschaftserlebnis-  auch ein Kulturerlebnis. Deshalb wird der leere Rucksack also unbedingt gebraucht: Nämlich, um den köstlichen Käse und die Pilze am Wegesrand mit ins Tal nehmen zu können.

Neue Wanderkarten, kostenloses Servicebuch und Übersichtskarte

Bei der Planung der Wanderungen helfen die kostenlose Übersichtskarte und das umfangreiche Servicebuch mit Etappenbeschreibungen, Gastgebern, öffentlichem Nahverkehr und Gepäcktransport. Zu bestellen per Mail unter info@allgaeu.de und telefonisch unter Tel. 08323/8025931. Im Buchhandel und bei allen 33 Partnerorten gibt es detaillierte Karten: Drei Leporellokarten, jede im handlichen Taschenformat, reiß- und wetterfest, beschreiben die Wiesengänger, die Wasserläufer und die Himmelsstürmer Route. Jede der 53 Etappen ist mit Zeit- und Streckenangaben sowie Höhenprofil beschrieben. Auf den Karten sind natürlich auch Aussichtspunkte, Einkehrziele und Wandergastgeber verzeichnet.  Die Karten können auch direkt beim Verlag bezogen werden, unter www.publicpress.de.