Arbeitsräume neu denken: Pop-up, Coworking und Workation beleben Ortskerne und Innenstädte

Ortskerne beleben, Leerstand nutzen und Kreativen einen Raum zum Arbeiten bieten: Mit der innovativen Entwicklung von innerörtlichem Gewerberaum beschäftigte sich die erste AllgäuerFreiraum Tagung in Sonthofen, initiiert von der Allgäu GmbH.

Diskutiert wurde „Arbeitsräume neu denken“, denn Politik, Wirtschaftsförderung, Citymanagements und Gewerbetreibende sind gleichermaßen gefordert. Dabei sind Ideen keine Grenzen gesetzt um Potenziale zu nutzen und Ortskerne sowie Innenstädte attraktiv zu gestalten. Sie reichen von Workation – die Verbindung von Arbeiten und Urlauben, über Kurzzeitläden und Coworking, ein flexibles Arbeits- und Geschäftsmodell. 

„Arbeitsräume neu denken“, ein Thema des Standortmanagements, stellte drei neue Ansätze in den Fokus: Pop-up, Coworking und Workation. Sie beschäftigen sich mit gesellschaftlichen Trends der Flexibilität, Kurzfristigkeit sowie kreativem Zusammenarbeiten und deren räumlichen Bezug. Ansätze, die längst nicht nur mehr in Großstädten umgesetzt werden und vor allem auch Chancen für ländliche geprägte Regionen liefern. Drei Experten beleuchteten diese Instrumente von verschiedenen Seiten, gaben Impulse und Ideen und klärten dabei die Frage, wie sie im ländlichen Raum umgesetzt werden können. 

Christian Hörmann von der Beratungsagentur CIMA GmbH beschäftigte sich mit der Frage, wie sogenannte „Pop-up-Stores“ auch in ländlichen Kommunen funktionieren können. Dieses Konzept der Kurzzeitläden findet in großen Städten wie etwa Augsburg oder München seit Jahren großen Anklang. Aber auch für ländliche, kleinere Kommunen bieten sie als ein Instrument für die Vitalisierung von Ortskernen und Innenstädten Potenziale. Einen anderen Trend zeigte Dr. Stefan Rief vom Fraunhofer IAO auf: Das sogenannte „Coworking“ – ein flexibles Geschäfts- und Arbeitsmodell, in dem sich z.B. Gründer, Selbstständige und Kreative einen zeitlich flexiblen Arbeitsplatz in einem offenen Büro anmieten. Die räumliche Zusammenarbeit und die dadurch entstehenden positiven Effekte stehen im Vordergrund. Janosch Dietrich vom „Coconat Space“, im ländlichen Brandenburg gelegen, erläuterte, warum „Workation“ gelingt, eine Mischung aus Arbeit („work“) und Urlaub („vacation“). Für die einen bedeutet diese Form des Neuen Arbeitens Inspiration, für andere Entspannung, letztlich aber individuell verschieden. Einigend sei hier die Urlaubsdestination.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurden die Ansätze und deren Übertragbarkeit auf den Ländlichen Raum diskutiert. Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, begrüßte den Austausch unter den 60 Teilnehmern: „Neues Arbeiten kombiniert mit einer innovativen Art der Gewerberaumnutzung sind Themen unseres Standortsmanagements, welche wir weiterentwickeln. Das Allgäu soll auch weiterhin als zukunftsorientierter Gestaltungsraum für Leben, Arbeiten und Urlauben im ländlichen Raum wahrgenommen werden.“

Bild: Janosch Dietrich, Coconat Space; Anton Klotz, Aufsichtsratsvorsitzender Allgäu GmbH; Klaus Fischer, Geschäftsführer Allgäu GmbH; Christian Hörmann, CIMA GmbH; Dr. Stefan Rief, Fraunhofer Institut; Christian Wilhelm Bürgermeister Sonthofen