Demenzhilfe Allgäu – bunt und kreativ

155 Besucher informierten sich auf dem Fach- und Begegnungstag zum Thema Demenz in Kloster Irsee. Ehrenamtliche, beruflich Pflegende und Betroffene erlebten eine interessante Mischung aus Impulsvorträgen, Workshops und Gesprächspartnern. Organisatoren des Tages war die Demenzhilfe Allgäu, ein Zusammenschluss von über 20 Beratern und organisiert von der Allgäu GmbH.

Schwerpunkt des diesjährigen Fachtages war das Thema Selbstbestimmung. Christa Buggele-Wagner, Führungskraft in einem Seniorenheim, stellte die Selbstbestimmung in der stationären Einrichtung dar. Hier sei die Flexibilität im Tagesablauf gefragt: „Der ehemalige Landwirt möchte um halb fünf Uhr aufstehen und frühstücken während andere Bewohner erst um zehn Uhr aus dem Bett steigen“. Einer der Workshops beschäftigte sich mit „Biografiearbeit mit Herz und Hand, der ressourcen- und körperorientierte Methoden im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen. Zu diesem praxisnahen Thema gab Prof. Dr. Martina Wolfinger, Sozialpädagogin und Gerontologin, sofort umsetzbare Anregungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entdeckten dabei selbst, wie gut man mit Händen kommunizieren kann. Auch Namen bieten wunderbare Möglichkeiten für Gespräche und Austausch von vorhandenen Erinnerungen und Erlebnissen. Zum Thema „Mein Leben mit Demenz – Herausforderungen und Chancen“ sprach Helga Rohra, selbst mit der der Diagnose Demenz konfrontiert. „Demenz ist nicht das Ende“ ist ihr Motto und ist international aktiv, wenn es um ein Leben mit Demenz geht. Sie berichtete, wie klare Strukturen und Gedankenstützen zum Beispiel in Form von Listen den Alltag erleichtern. Auch eine bewusste Ernährung, genügend frische Luft und Bewegung, Aufgaben und Regelmäßigkeiten können, gerade im frühen Stadium den Verlauf der Krankheit beeinflussen. Die Schlussforderung des Tages lautete dann auch: Zur Demenz stehen und sich nicht verstecken – sondern aktiv sein.

Weitere Informationen unter www.demez-allgaeu.de